Dresscodes für Hochzeiten

Shirin Williams • Styling

6 Dresscodes, die Du als Gast kennen solltest

Der Mai ist angebrochen und mit ihm die Hochzeitssaison. So gut wie jedes Wochenende bis Ende September findet irgendwo eine Hochzeit statt. Vielleicht ist bei Dir auch schon die ein oder andere Einladung herein geflattert. Man freut sich für das Brautpaar und auf den besonderen Tag, wäre da nicht immer die lästige Frage nach dem richtigen Outfit. 
Meist liegt die Lösung in der Einladung, denn viele Hochzeitspaare schreiben darin einen Dresscode vor. Nun, aber das nächste Problem: Was besagt eigentlich dieser Dresscode auf der Einladung? Damit Du Dir diese Frage zukünftig nicht mehr stellen musst, habe ich Dir die wichtigsten Dresscode-Regeln für den Hochzeitsgast kurz und prägnant zusammengefasst.

1. White Tie – das Feinste vom Feinsten

Bist Du auf einer Hochzeit im Schloss, einer berühmten Villa oder in einem 5-Sterne-Hotel eingeladen? Dann wird die Hochzeit selbst mindestens genauso prunkvoll. Das heißt für Dich, auf jeden Fall eine sehr elegante Garderobe.

Der Vermerk White Tie ist heutzutage eher selten geworden, kommt aber durchaus noch vor. Gängig ist dieser Dresscode vor allem für hochoffizielle Anlässe wie einem Opernball oder auch ein extravaganter Empfang nach 18 Uhr.
Der Mann hat im schwarzen Frack, weißer Fliege und schwarze Lackschuhe zu erscheinen. Die Frau im bodenlangen und sehr edlen Abendkleid. Sie darf auch auffällige Accessoires und Schmuck tragen; er jedoch keine Uhr. Außerdem gilt für das weibliche Geschlecht klassisches Make-Up.

2. Das elegante Understatement – Black Tie

Auch dieser Dresscode wird erst nach 18:00 Uhr getragen wird. Der Schlüssel ist aber hier geschmackvolle Zurückhaltung.

Der Mann erscheint im schicken Smoking, mit schwarzer Schleife und selbstverständlich weißem Hemd. Wie beim White Tie, trägt er zu dieser Kombination schwarze Lackschuhe. Die Damenwelt ist mit einem sehr eleganten Cocktailkleid bestens bedient. Ist ein festliches Dinner geplant – was eigentlich bei jeder Hochzeit üblich ist – dann sollte die Wahl auf ein langes Abendkleid fallen. Grelle, laute Farben, sowie große Accessoires oder allzu auffälliger Schmuck sind untersagt. Auch ist bei diesem Dresscode weiterhin die Uhr tabu.

3. Cocktail – jetzt wird es etwas informeller, aber dennoch chic

Der Name leitet sich von dem ab, was die Frau tragen sollte. Ein elegantes Partykleid in Knie- oder Wadenlänge; im allgemeinen Sprachgebrauch auch Cocktail-Kleid genannt. 
Der Gentleman trägt einen stilvollen Anzug mit Hemd und Krawatte. Bei diesem Dresscode sind die Hochzeitsgäste viel freier in der Wahl der Farben und Materialien. Selbst Muster sind erlaubt. Der Mann darf auch wieder zur Uhr greifen, während die Frau ihr Outfit mit auffälligen Accessoires, Schmuck und Make-up ergänzen kann.

Ich persönlich finde, diesen Dresscode am besten und unkompliziertesten für Hochzeiten und deren Hochzeitsgästen.

4. Tenue de Ville – hört man selten, sieht man aber oft

Tenue de Ville ist der Dresscode schlechthin für die standesamtliche Trauung. Übersetzt heißt dieser Dresscode so viel wie: Kleidung, die man in der Stadt trägt. 

Ich bitte Dich aber diesen Dresscode als Hochzeitsgast nicht wörtlich zu nehmen. Ansonsten würdest Du defintiv underdressed auf der Hochzeit erscheinen. Hier geht es vielmehr um einen gepflegten, formellen, aber nicht übertrieben schicken Look – gerne in hellen Farben. Schwarz ist nicht verboten, aber auch nicht wirklich gefragt. Also gerne ein Anzug in einem schönen blau oder auch einem helleren grau. Perfekt macht den Look eine Krawatte, oder auch eine Schleife sowie Einstecktuch. Manschettenknöpfe sind das i-Pünktchen, aber nicht verpflichtend.
Als Frau kannst Du wieder auf das Cocktailkleid zurückgreifen. Auch eine Kombination mit knielangem Rock und schicken Oberteil funktioniert hier gut. Dazu elegante, zurückhaltende Accessoires. Beim Make-Up darf es dafür gerne ein bisschen mehr als das herkömmliche Tages-Make-Up sein.

5. Casual Chic – ein Dresscode, der eigentlich ein Widerspruch in sich ist

Der Begriff Casual steht für lässig und ungezwungen. Was aber nicht heißt, in Jeans und T-Shirt zu einer Hochzeitsfeier zu erscheinen. Es sollte mindestens ein Hemd für den Mann und ein Kleid für die Dame sein. Mein Tipp: Entscheide Dich für einen Anzug. Lass aber Krawatte oder Schleife weg. Der Damenwelt empfehle ich ein schönes sommerliches, kurzes Kleid. Ein paar stimmige Accessoires, aber auch nicht zu viele. Auch auf ein übertriebenes Make-Up würde ich verzichten.

Damit Du diesen Dresscode besser einordnen kannst: Häufig wird er für Hochzeiten am Strand, im Garten oder in der Scheune gewählt.

6. Summer Chic – liegt in letzter Zeit auf Hochzeiten im Trend

Dieser Dresscode ist sehr nah verwandt mit Casual Chic, hat aber einen kleinen Twist.
Der aktuell von vielen Bräuten geliebte Boho-Stil ist hier verankert. Wer zu einer Hochzeit mit Dresscode Sommer Chic eingeladen ist, sollte helle, sommerliche Farben tragen und sich für luftige Stoffen wie Baumwolle, Seide und Leinen entscheiden.
Als Mann darfst Du Deinen Sommeranzug auspacken oder auch eine Kombination aus Hose und Hemd tragen. Alles in hellen, farbenfrohen Nuancen. Was darf defintiv nicht fehlen? Eine Sonnenbrille und auch Hut!
Als Frau kannst Du zu informellen Sommerkleid greifen. Gerne mit Pumps kombinieren; aber auch flache Sandalen sind hier erwünscht. Was Make-Up und Accessoires angeht, gilt weniger ist mehr.

Thema Mottohochzeit – Freude für den einen, Graus für den anderen

Bei einer Mottohochzeit legt das Brautpaar ziemlich klar die Garderobe fest. Sehr beliebte Mottos sind zum Beispiel Mittelalter-Hochzeiten oder ‘The Great Gatsby’ Hochzeiten im 20er-Jahre Look. 

Der eine mag das, der andere mag es als Karneval oder Fasching ansehen. Aber Achtung: Mach Dich nicht darüber lustig. Das Brautpaar hat sich was dabei gedacht und wird auch die ganze Hochzeit darauf aufbauen. Also bitte nicht zu einem billigen Kostümhandel gehen und ein schlecht verarbeitetes Polyester-Outfit kaufen. Damit wirst Du Dir selber schaden und Du ruinierst den Plan des Brautpaars.
Wenn eine Motto-Hochzeit gar nicht Dein Fall ist, dann frage beim Brautpaar nach, inwieweit Du Dich von dem Motto entfernen darfst.

Übrigens einen Dresscode einfach zu ignorieren, ist ein absolutes No-Go! Wahrscheinlich wird Dich keiner direkt auf der Hochzeit darauf ansprechen, aber Du wirst sicherlich einigen negativ im Gedächtnis bleiben. Vor allem dem Brautpaar, da Du Dich an ihrem besonderen Tag gegen ihren Vorstellungen gekleidet hast. Immerhin geht es an diesem Tag nur um sie.

Wenn Du Dir das ganze nochmal in Ruhe anhören und noch ein bisschen mehr über Dos and Dont’s erfahren möchtest, dann schau am besten beim STILGENUSS Podcast vorbei. Den Link findest Du hier.

Jetzt bist Du für die kommende Hochzeitssaion hervorragend gewappnet: Du kennst Dich mit den gängigsten Dresscodes aus und kannst als gut gekleideter Hochzeitsgast die Feierlichkeiten für das Brautpaar noch schöner machen.

Ich wünsche Dir viel Freude auf der nächsten Hochzeit und viele stil- und genussvolle Momente!

Deine Shirin

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