Statussymbol Hermès Tuch

Shirin Williams • Styling 

Hermès Tuch in Box

Warum ein Hermès Tuch Zeichen für Stil und Luxus ist

Hallo liebe:r STILGENUSS Leser:in,

das berühmte Hermès Tuch steht für zeitlosen Chic und gehört zu den begehrtesten Accessoires-Klassiker überhaupt. Ob Hollywood-Promis, mondäne Damen der High Society, das It-Girl, ob Mütter oder Töchter – jede Generation trägt es. Vom Design bis zum fertigen Produkt kann es bis zu 18 Monate dauern ein Hermès Tuch zu fertigen. Das ist purer Luxus.
Was steckt aber dahinter und warum ist ein Hermès Tuch das ultimative Symbol für Luxus und Stil?

Wie entstand der Hype um die feinen Seidentücher der Luxusmarke Hermès?

1937, genau hundert Jahre nach der Gründung des Unternehmens durch den gebürtigen Krefelder Thierry Hermès, brachte Hermès eines seiner begehrtesten und lukrativsten Produkte auf den Markt: das Hermès-Seidentuch, 90 x 90 cm groß. In den folgenden Jahren wird das seidene Viereck zu einem Erkennungszeichen feiner Kreise.
Doch die Geschichten, die sich um dieses Tuch ranken, und die Persönlichkeiten, die es trugen, haben es berühmt gemacht: 1956 benutzte Grace Kelly, die spätere Fürstin von Monaco, ein Hermès Tuch als Schlinge für ihren gebrochenen Arm. (Hermès verwendet schon seit jeher besonders stabile und reißfeste Seide, somit konnte Grace Kelly ganz beruhigt ihren Arm in die „Hermès-Schlinge“ legen.) Audrey Hepburn, Jackie Kennedy, Brigitte Bardot, Marylin Monroe oder Romy Schneider liebten die Farben- und Formenvielfalt und trugen ihr Carré, dekorativ um den Kopf gewickelt. Selbst die englische Queen nutzte die Hermès Tücher nicht nur im schottischen Hochland als Kopftuch.

Hermès Tuch

Lange Zeit galten die Tücher als Inbegriff der französischen Bourgeoisie, aber das Hermès Tuch ist kein Relikt aus vergangenen Zeiten. Madonna benutzte es als Neckholder-Top und Rihanna trug eines als Bikini-Oberteil. Das Hermès Carrè hat den Wechsel und die Transformation geschafft – wie man aktuell besonders gut sehen kann, denn es ist zurück. Junge Frauen wickeln ein Hermès Tuch heute mit der gleichen Selbstverständlichkeit als modisches Zitat um ihre Handtaschen, in ihre Haare und um ihre Hälse wie ihre Mütter einst.
So wird aus einem Accessoire selbst ein Objekt der Begierde. Das erreichbar und bezahlbar ist, wenn man sich die Wartezeiten und Preise anderer Ikonen des Hauses anschaut, etwa die Kelly- oder die Birkin-Bag.

Woher kommt der hohe Preis für ein Hermès Tuch?

Hermès Tücher sind legendär für die weiche, delikate Seide, die sich perfekt eignet, um die Farben und Feinheiten der Motive strahlen zu lassen. Aber was steckt genau dahinter? Und wie rechtfertigt sich der Preis?
Fangen wir an mit der Seide selbst: Um den Nachschub an Seide der höchsten Qualitätsstufe sicherzustellen, besitzt Hermès seine eigene Seidenplantage in Brasilien. Für ein Tuch mit den Maßen 90 x 90 cm, das gerade mal 65 bis 70 luftig-leichte Gramm wiegt, braucht man 450 Kilometer Seidenfaden, der aus 300 Seidenspinner-Kokons gewonnen wird.
Weiter geht es mit Motiv und Farbwahl: Bis zu 6 Monate dauert es allein, ein Motiv zu erarbeiten. Jedes Motiv wird in 8 bis 10 verschiedenen Farbkompositionen aufgelegt. Mehrere Farbdesigner sind dafür 4 bis 5 Monate beschäftig. Wenn Du Dir mal ein Hermès Tuch genauer anschaust, erkennst Du sofort die Brillanz der Farben und die harmonische, perfekte Komposition.
Bevor es dann ans Einfärben geht, muss jedes Motiv Strich für Strich von einer Zeichnerin oder einem Zeichner per Grafiktablett übertragen werden. Die Hand darf dabei nicht zittern. Für ein einfaches Carré-Design werden 400 bis 600, für aufwendigere Entwürfe bis zu 2000 Stunden benötigt. In einem hochkomplexen Siebdruckverfahren wird dann das Tuch mit bis zu 46 Farben bedruckt, wobei für jede Farbe eine Maschine mit einem separatem Druckrahmen über die Seide fährt. Ein falscher Tropfen Farbe, wenn auch nur so groß wie ein Bleistifttupfer, ein Staubkorn, das den exakten Druck verunreinigt, und das Tuch wird von der strengen Qualitätskontrolle aussortiert.
Übrigens ganz am Ende rollieren Näherinnen – von Hand – die Ränder jedes einzelnen Carrés und vernähen sie. Pro Tuch 45 Minuten Arbeitszeit.

Hermès Tuch

Warum ist das Hermès Tuch so beliebt bei Reichen und der High-Society?

Über den Reiz ihrer exzellenten, handwerklich anspruchsvollen Herstellungsqualität hinaus sind die Tücher auch im Design sehr besonders. Hermès tüftelt lange an den ausgefallenen Motiven ohne aber sie mit dem eigenen Logo zu überladen. Auf einem Hermès Tuch steht fast immer unten links klein Hermès Paris. Und das war’s. Andere Luxusmarken erstellen eigene Prints und Jaquards aus ihren Initialen, damit man das Tuch und seinen Hersteller auch von 20 m Entfernung zu ordnen kann. Bei Hermès trennt sich die Spreu vom Weizen. Als Kenner bemerkst Du das Luxus-Seidentuch auch ohne Logo. Stichwort Silence-Luxury.
Aber auch die Tragemöglichkeit eines Hermès Carrès ist unglaublich vielfältig und es verleiht selbst dem langweiligsten Outfit einen Brise Farbe und Eleganz.

Wie solltest Du ein Hermès Tuch tragen?

Es gibt viele Möglichkeiten ein Hermès Tuch zu tragen und Du kannst es in viele Stilrichtungen integrieren. Ob mit Etui-Kleid und Pumps oder Jeans, weißes T-Shirt und Edelsneaker. Je nach Größe des Tuches, kannst Du das Seidentuch um Dein Handgelenk wickeln (ideal hierfür ist das sogenannte Twilly) oder einmal locker um den Hals. Auch verschiedene Knoten und Bindetechniken sind möglich. Ein größeres Tuch, wie 90 x 90 cm oder 70 x 70 cm, kannst Du als Dreieck um den Kopf tragen, gefaltet in die Haare einbinden oder als Gürtel verwenden. Es gibt grenzenlose Möglichkeiten. Schau auch gerne mal bei uns auf Instagram vorbei, hier zeige ich Dir 3 schöne Varianten mit unterschiedlichen Tuchgrößen.

Frau mit Hermès Tuch
Frau mit Hermès Tuch
Frau mit Hermès Tuch

Ein Hermès Carrè ist traditionelle Handwerkskunst, Präzision und Kreativität in höchstem Maße. Stets schwingt eine Note von sophisticated Classyness mit. Und dennoch ist es auch heute noch so modisch wie eh und je. Für jeden gibt es das passende Modell und Farbkombination; die Tragemöglichkeiten sind unendlich und es gehört zu den besonderen Stücken, die man sich auch leisten kann, ohne gleich das Bankkonto leerzuräumen. Ein Hermès Tuch ist ein Hauch von Luxus, der nicht komplett außer Reichweite liegt. Wer dabei noch etwas sparen möchte, der sollte sich nach einem Vintage Hermès Tuch umschauen.

Ich wünsche Dir noch einen wundervollen Tag und viele stil- und genussvolle Momente

Shirin

Das könnte Dich auch interessieren

© Stilgenuss 2024